Elektrofahrräder

Die Gewinner der Energiewende

Elektrofahrräder oder Pedelecs (Pedal Electric Cycle) erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Wurden im Jahr 2014 noch 480.000 Fahrzeuge in Deutschland abgesetzt, waren es ein Jahr später bereits 535.000 E-Fahrräder. Im Zeitraum zwischen 2009 und 2015 hat sich der jährliche Absatz mehr als verdreifacht. Mit einem Marktanteil von über 13% sind sie die beliebtesten Elektrofahrzeuge in der Bundesrepublik. Ihre Popularität kommt nicht von ungefähr, schließlich verfügen die schnellen Zweiräder über unbestreitbare Vorteile im Verkehr und auf längeren Touren. Der Fahrer ermüdet nicht so schnell, Gegenwind und Bergauffahrten werden mit dem zusätzlichen Schub leichter bewältigt. So ist der hohe Marktanteil der Pedelecs gerade bei älteren und leistungsgeminderten Menschen zu erklären. Im Stadtverkehr gelten die Räder gar als die durchschnittlich schnellsten Verkehrsteilnehmer.

Die Qual der Wahl bei Pedelecs

Mittlerweile existiert eine riesige Auswahl an unterschiedlichen E-Bikes, die von Klapprädern mit E-Unterstützung über Mountainbikes bis hin zu Rennrädern mit Elektromotor reicht. Bei den Typen endet das Spektrum noch lange nicht. Dazu kommen die verschiedenen Antriebsarten, die Platzierung der Motoren auf den Naben oder im Rahmen. Modelle mit Nabenmotoren kommen ohne Getriebe aus, bei mittig verbauten Elektromotoren hingegen ist das Gewicht besser verteilt. Außerdem werden Pedelecs und S-Pedelecs unterschieden. Erstgenannte sind rechtlich den Fahrrädern gleichgestellt: Sie verfügen über bis zu 250 Watt starke E-Motoren und sind bis zu 25 Km/h schnell. Eine Helmpflicht existiert nicht, ebenso wenig wie eine Kennzeichen- oder Versicherungspflicht. Auch einen Führerschein benötigt der Fahrer nicht. Die S-Pedelecs hingegen dürfen nur mit Mofaführerschein und Helm gefahren werden. Ein Kennzeichen und eine Haftpflichtversicherung sind obligatorisch. Diese E-Fahrräder gelten als Kleinkrafträder, für deren Fahrbetrieb der Führerschein L1e vorgeschrieben ist. Der Motor eines S-Pedelec entwickelt bis zu 500 Watt (zu dieser Leistung kommt noch die Tretleistung des Fahrers) und beschleunigt das E-Bike auf ca. 45 Km/h.

Moderne Akkus machen den Unterschied

Ein Pedelec ist ein Fahrrad plus ein kompletter Antriebsstrang: Eine Akkumulatorbatterie, der Sensor für die Erkennung der Kurbel, der eigentliche Elektromotor und bei Fahrrädern mit Mittelmotor noch das Getriebe. Eine besondere Bedeutung kommt dem Akku zu, wobei eine Pauschalaussage über die Reichweite nicht möglich ist. Moderne Lithium-Polymer- oder Lithium-Eisen-Phosphat(LiFePO4)-Akkumulatoren haben grundsätzliche eine hohe Energiedichte und Lebensdauer (zw. 1.000 und 2.000 Ladezyklen, je nach Modell). Allerdings ist die Reichweite davon abhängig, wie stark der Fahrer „mitarbeitet“, wie schwer das Fahrrad beladen und die Wegstrecke mit Steigungen belegt ist. Einige Pedelecs besitzen auch eine Einrichtung zur Rekuperation (Wiedergewinnung von Energie aus dem Bremsvorgang) sowie die Möglichkeit, verschiedene Geschwindigkeitsstufen einzustellen. Auch die Witterung beeinflusst die Leistungsfähigkeit der Akkus. Durchschnittlich kann man von einer Fahrleistung zwischen 20 km (reiner Elektrobetrieb) und 80 km (wenn alle aufgezählten Faktoren zusammenkommen) ausgehen.