Elektromotorräder:

Die Stärken des Antriebs nutzen

Elektromotorräder sind eine gute Alternative für alle, die die Stärken des Antriebs – schneller Anzug, zügige Beschleunigung und bei den stärkeren Maschinen hohe Endgeschwindigkeit – über die (noch) vorhandenen Schwächen stellen. Denn das geringe Gewicht des Motorrades in Verbindung mit den zugkräftigen, effizienten Motoren bringen das Beste dieser Fortbewegungsart zum Vorschein. Wenn auch derzeit im Sommer 2016 die E-Bikes noch eine Nische besetzen, bedarf es keiner prophetischen Gabe, ihnen eine rosige Zukunft zu prognostizieren, vorausgesetzt, die Hersteller stellen die Schwachstellen ab. Aber das gilt für alle E-Fahrzeuge.

Vom E-Mofa bis zum Superbike

Grundsätzlich sind alle Klassen bis hin zu elektrisch betriebenen Rennmotorrädern identisch mit den Motorrädern mit Verbrennungsmotoren. Klein- und Leichtkrafträder, Roller, Enduros und Sportmotorräder sind erhältlich und dürfen mit der entsprechenden Fahrerlaubnis bewegt werden. Das Angebot besteht also, wird derzeit aber noch wenig genutzt. Nach Angaben der Hersteller liegen die Zulassungszahlen in den USA bei einem Prozent. Auf 99 Motorräder mit konventionellem Antrieb kommt also ein E-Bike. Für Deutschland liegen keine entsprechenden Statistiken vor, jedoch darf davon ausgegangen werden, dass die Zahlen noch unter denen der Vereinigten Staaten liegen. Werden die Reichweitenprobleme sowie die derzeit noch langen Ladezeiten behoben bzw. gekürzt, könnten die Elektromotorräder aus der Nische ausbrechen. Wo sie derzeit bereits gut funktionieren, ist der Stadtverkehr. Hier kommen die Stärken, der Anzug, die fehlende Parkplatzproblematik und die Null-Emission voll zum Tragen. Auch der Hauptnachteil geringer Reichweite ist bei den kurzen Stadtstrecken kein Problem.

Was sich darüber hinaus für oder gegen E-Motorräder spricht:

 

Pro:

  • Gerade für den Stadtverkehr sind E-Roller oder Leichtkrafträder geeignet: Sie sind günstig im Unterhalt und dabei für jede Verkehrssituation geeignet
  • Langsame Fahrt, Staus und Stop-and-Go stellen für sie kein Problem dar
  • Durch ihr geringes Gewicht erhöht sich die Reichweite. Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Fahrweise
  • In Puncto Anzug, Beschleunigung und Endgeschwindigkeit sind starke E-Bikes aus der Premiumklasse selbst PS-starken Sportwagen überlegen

Contra:

  • Die großen Hersteller wagen derzeit, mit wenigen Ausnahmen, den großen Sprung in den Markt für Elektromotorräder. Das hat zur Folge, dass wenig in die Forschung zu diesen Fahrzeugen investiert wird
  • Die Anschaffungskosten sind hoch, was auch von den günstigen Betriebskosten nicht kompensiert wird
  • Die Reichweite ist begrenzt, lange Touren sind auch aufgrund langer Ladezeiten derzeit noch keine Option für Motorradfahrer